Wie versorge ich mich am besten?

Täglich hören wir es in der Werbung und den verschiedenen Medien: Achte auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung! Doch was genau das ist, sagt einem keiner so richtig. Denn für jeden sieht eine ausgewogene und gesunde Ernährung anders aus. Wir brauchen nur über die verschiedenen Ernährungstypen nachzudenken: Vegetarier, Veganer, Lacto-Vegetarisch, „Normal-Essende“ und natürlich auch noch die, die Fleisch für das beste Gemüse der Welt halten. Einigermaßen gesund und mit allen Vitaminen versorgt scheinen alle zu sein. Warum also ein übermäßiges Augenmerk auf die Ernährung legen, wenn man doch „irgendwie von allem“ genug erhält?

Am Anfang war das Wasser…

Viel Wasser trinken, wird uns immer wieder gesagt. Doch nicht überall ist das Leitungswasser gut genug, dass man es problemlos, ohne es zu filtern, trinken könnte. Gerade Großstädte, aber auch diverse ländliche Gebiete haben hier ein Problem. Jedoch gibt es in den Getränkemärkten ausreichend Auswahl an Mineral- und Tafelwasser. Aber nicht alle Wasser sind gleich. Zum einen sollte darauf geachtet werden, dass man Wasser in Glasflaschen kauft. Sicherlich ist das Tragen der Kisten schwerer. Doch kann man sicher gehen, dass keine Weichmacher aus dem Plastik ins Wasser und somit in den Organismus gelangen können. Zum anderen unterscheiden sich die Wasser qualitativ. Es sollte nicht der Preis über die Wahl entscheiden. Viel wichtiger ist, wie viele Mineralstoffe enthalten sind. Auf welche man hierbei das Hauptaugenmerk legt, ist individuell zu entscheiden, da die persönliche Gesundheit dabei zu beachten ist. Bei Kleinkindern, die mit dem Wasser versorgt werden sollen, gelten wieder andere Kriterien.

Woher kommen mein Obst und Gemüse?

Wir alle wissen, dass Obst und Gemüse aus konventionellem Anbau unter Umständen mit großen Mengen Kunstdünger und anderen chemischen Wirkstoffen, die zur Dezimierung von Schädlingen eingesetzt werden, versetzt sein kann. Sicherlich werden diese Werte stichprobenweise von verschiedenen Instituten überprüft. Dennoch ist die Gefahr einer zu hohen Aufnahme dieser Stoffe vorhanden. Die Bio-Produkte stehen da natürlich ein wenig besser dar. Jedoch werden gar nicht so viele Bio-Produkte angebaut, dass man tatsächlich alle Menschen damit versorgen könnte. Zudem besteht ein großer preislicher Unterschied. Nicht jeder kann sich finanziell die Bio-Produkte leisten.

So muss es einen anderen Weg geben, wie die zu verzehrenden Produkte ausgewählt werden. Am besten schaut man sich die Vitamin- und Mineralstoffwerte der einzelnen Sorten an und entscheidet danach, was im Einkaufskorb landet. Kochen mit frischen Zutaten ist überhaupt kein Problem, wenn man sich erst einmal eingefuchst hat. Zudem schmeckt es nicht nur besser als Fertiggerichte. Es ist auch noch günstiger. Ob man sich diesbezüglich an regionale oder internationale Lieferanten hält, liegt im eigenen Ermessen. Doch sollte man vorzugsweise auf regionale und saisonale Sorten zurückgreifen. Denn unser Organismus ist das Ergebnis von Jahrhunderten an regionaler Ernährung. Diese Produkte sind einfach am besten für ihn. Importierte Früchte insbesondere weisen zum Beispiel oft einen geringeren Vitamin- und Mineralstoffgehalt auf als regionale. Dies hat seine Ursache in dem Fakt, dass sie unreif gepflückt werden. Zwar können sie während bzw. nach dem Transport nachreifen. Doch bildet sich nicht mehr der vollständige Vitamin- und Mineralstoffgehalt. Dies ist nicht möglich.

Selbiges gilt natürlich auch für alle Fleisch- und Milchprodukte. Denn diese können in jeder Region des Landes hergestellt werden. Auch wenn es sich toll anhört „Frische Alpenmilch“, die Flachlandmilch schmeckt ebenfalls gut, enthält dieselben Inhaltsstoffe und ist zudem nicht durch die ganze Republik gefahren worden. Mittlerweile gibt es eigentlich landesweit die so genannten Milchtankstellen, sodass sich sehr viele Menschen mit frischer Milch versorgen können, ohne lange Transportwege in Kauf nehmen zu müssen. Zudem muss länger haltbare Milch pasteurisiert und homogenisiert werden. Dies nimmt sowohl Einfluss auf die Inhaltsstoffe als auch auf den Geschmack.

Fleisch ist wieder ein anderes Thema. Keine Frage: Die Inhaltsstoffe von Fleisch, aber auch Fisch sind wichtig für jeden Organismus. Dennoch stellt sich die Frage, wie viel von beidem pro Tag auf den Tisch kommen muss. Hier scheiden sich die Gemüter. Fleisch aus Massentierhaltung wird von den meisten Menschen konsumiert, ganz einfach, weil sie sich teures Biofleisch nicht leisten können. Trotzdem sollte der Verzehr in Maßen vorgenommen werden, egal um welche Variante es sich handelt.

Die Zubereitung der Nahrung

Noch immer gibt es genügend Menschen, die lange zubereitetes Essen mögen, sodass sie ihre Zähne nicht großartig einsetzen müssen. Doch dies birgt mindestens zwei Nachteile: Zerkochte bzw. sehr lange zubereitete Nahrung enthält nur noch wenig Vitamine und Mineralstoffe. Sie sind verkocht. Das bedeutet nun natürlich nicht, dass man vollkommen auf Rohkost umzusteigen hat. Denn verschiedene Vitamine können besser aufgenommen werden, wenn die Nahrung durch den Kochvorgang bereits zu einem bestimmten Teil aufgeschlossen sind. Auch darf nicht vergessen werden, dass einige Vitamine interaktiv sind und somit einander für die vollständige Aufnahme durch den Organismus benötigt werden.

Worin befinden sich welche Vitamine?

  • Vitamin C: Mit mehr als 50 mg pro 100 g Obst/Gemüse finden wir Vitamin C in Blumenkohl, Brennnessel, Brokkoli, Grünkohl, Kohlrabi, Paprika, Rosenkohl, Spitzkohl, Acerola, Sanddornbeere, Guave, Schwarze Johannisbeere, Sauerkirsche, Papaya. In anderen Gemüse- und Obstsorten ist es in geringeren Mengen vorhanden. Ebenso ist es in Fleisch, Fisch, Milch und Eiern enthalten. Diese Mengen sind jedoch so gering, dass sie selbst bei hohem Verzehr den Organismus nicht versorgen könnten.
  • Vitamin A: Es ist in Leber, Kaviar, Thunfisch und Mascarpone in hohen Mengen enthalten. Zudem finden wir es in Hühnerei, Butter, Schlagsahne, Bergkäse, Kuhmilch, Scholle und Forelle. Die Vorstufe, das Beta-Carotin, befindet sich in Aprikosen, Honigmelone, Grünkohl, Spinat, Möhre, Süßkartoffel, Mango, Pfifferling, Mehl (1150), Brombeere und Passionsfrucht. In vielen anderen Obst- und Gemüsesorten ist es nur in geringen Mengen vorhanden.
  • Vitamin B6: Insbesondere in grünen Blattgemüsen und Hülsenfrüchten finden wir dieses Vitamin wieder. Zudem befindet es sich in Vollkornprodukten und Nüssen. Ebenfalls ist es in Fleisch und Fisch zu finden. Eine Unterversorgung ist daher selten zu erwarten.
  • Vitamin B12: Es kommt fast ausschließlich in tierischen Produkten vor. Allerdings können Vegetarier und Veganer auf fermentierte Lebensmittel wie etwa Bier, Sauerkraut oder andere fermentierte Gemüse bzw. fermentierter Brottrunk und Kombucha zurückgreifen. Lässt es sich nicht ausreichend abdecken, sollte zur Substitution gegriffen werden. Es wird empfohlen, bioverfügbare Präparate aus der Apotheke zu verwenden.
  • Vitamin D: Genau genommen handelt es sich bei dem Vitamin D nicht um ein echtes Vitamin. Vielmehr wird es bei der Aufnahme von Sonnenstrahlen vom Organismus selber synthetisiert. Es ist zwar in verschiedenen Lebensmitteln, die sich täglich auf unserem Tisch befinden, vorhanden. Die Mengen sind jedoch so gering, dass sie nicht wirklich ins Gewicht fallen. Ein Spaziergang im Sonnenschein lässt den Körper wesentlich mehr Vitamin D produzieren.
  • Vitamin E: In Haselnuss und Mandeln ist es ebenso zu finden wie in Weizenkeimen, Sonnenblumenkernen und Avocados. Zudem sollten hochwertige Öle verwendet werden, in denen es ebenfalls vorhanden ist: Weizenkeimöl, Diestelöl, Arganöl, Sonnenblumenöl.

Mineralstoffe, weil der Organismus sie benötigt

Mineralstoffe werden uns ebenfalls über die Nahrung geliefert. Das Gute daran ist, dass sie meist genau in den für den Menschen ohnehin wichtigen Obst- und Gemüsesorten zu finden sind. Denn Obst und Gemüse nehmen sie während der Wachstumsphase aus dem Boden auf. Dabei kommt es natürlich darauf an, die richtige Dosis zu finden. Sehr oft arbeiten sie Hand in Hand mit den Vitaminen zusammen, sodass man das eine Vitamin mit dem anderen Mineralstoff kombinieren sollte. Grundsätzlich gehören die folgenden Lebensmittel zu den mineralstoffreichen: Nüsse, Emmentaler, Tofu, Steinpilze, frischer Seefisch sowie dunkle Schokolade.

Fette, nicht nur in schlechten Zeiten

Auch in der heutigen Zeit bedarf es der Aufnahme von hochwertigen Fetten, um den Organismus optimal versorgen zu können. Viele Menschen vergessen dies, da sie keinerlei körperlich anstrengender Arbeit mehr nachgehen. Zudem hat sich ein Schönheitsideal im Laufe der Zeit entwickelt, dass eher zu mageren, denn zu dickeren Menschen tendiert. Und trotzdem benötigt jeder Organismus Fette, um einige essentielle Körperfunktionen optimal durchführen zu können. Wie so oft ist es die Menge, die es ausmacht. Daher ist es völlig legitim, wenn man sein Salatdressing mit Joghurt anmacht oder sich einen schönen Obstsalat mit Quark zusammenstellt. Man sollte die Fettmenge pro Tag allerdings nicht übertreiben, da die Überschüsse sonst sofort in Fettzellen umgewandelt werden. Und die wird man nicht so schnell wieder los.

Fazit

Essen in Maßen ist notwendig. Eine gute Zusammenstellung der einzelnen Komponenten ist ebenfalls notwendig, da der Organismus optimal mit Vitaminen, Mineralstoffen, Fetten und Kohlenhydraten versorgt wird. Es kann durchaus hilfreich sein, darüber Buch zu führen, was man so täglich zu sich nimmt. So kann man schauen, wovon eventuell ein vermehrter oder verringerter Bedarf vorliegt. Dieser kann dann mit Hilfe der passenden Nahrungsmittel ausgeglichen werden. Grundsätzlich ist es aber auch nicht verkehrt, wenn man sich bei einem entsprechenden Ernährungscoach beraten lässt. Dieser kann nämlich auch in die kunstvolle Zubereitung der Nahrungsmittel einführen. Ein positiver Schritt in die richtige Richtung, um mit einem gesunden Körper glänzen zu können.

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