Elektrolyte – Ein wichtiger Stoff für den Organismus
Elektrolyte gehören zu den Stoffen, die im Organismus nicht fehlen dürfen, damit dieser optimal funktionieren kann. Es kann zu schwerwiegenden Erkrankungen kommen, wenn der Elektrolyt-Haushalt des Körpers über einen längeren Zeitraum gestört ist.
Was sind eigentlich Elektrolyte?
Fragt man, was Elektrolyte sind, wird man feststellen, dass es sich um chemische Verbindungen handelt. Im Körper haben sie die Funktion des Ionenleiters inne. Als Ionenleiter sind die Elektrolyte in der Lage, elektrische Ladungen zu ermöglichen. Eine Voraussetzung hierfür ist die Beweglichkeit der Ionen. Zur Erinnerung: Ionen sind Atome oder Moleküle, die elektrisch geladen sind.
Elektrolyte können in flüssiger oder fester Form im Organismus vorkommen.
- Enthalten Flüssigkeiten Ionen, gehören sie automatisch zu den Elektrolyten. In der Flüssigkeit können sich die Ionen bewegen. Dies ist die Grundvoraussetzung, die erfüllt sein muss, um ein Elektrolyt zu sein.
- Es gibt einige Festkörper im Organismus, die ebenfalls Elektrolyte enthalten. Es ist den Ionen in ihnen möglich, sich darin zu bewegen. Diese Festkörper ermöglichen es den Ionen bereits bei Zimmertemperatur, die notwendigen Bewegungen auszuführen. Die meisten Festkörper jedoch müssen erhitzt werden, um die Voraussetzung für die Bewegung der Ionen zu schaffen.
Welche Bedeutung und Funktion haben die Elektrolyte im Organismus?
Im Organismus sind Elektrolyte vorhanden, die für den Körper und seine Funktionen eine essentielle Bedeutung haben. Sie werden biologische Elektrolyte genannt. Unter anderem fallen verschiedene Zellfunktionen in ihren Aufgabenbereich. Zu den biologischen Elektrolyten gehören unter anderem Kalium, Magnesium, Kalzium und Natrium.
Die Elektrolyte werden in intrazelluläre und extrazelluläre Elektrolyte aufgeteilt. Die intrazellulären befinden sich innerhalb der Zelle, die extrazellulären außerhalb, also zwischen den Zellen. Zwischen den intrazellulären und den außerzellulären Elektrolyten sollte immer ein bestimmtes Gleichgewicht bestehen. Um ein Beispiel zu nennen: Das Gleichgewicht der Elektrolyte bestimmt den Wasserhaushalt und seine Regulierung. Ist es nicht vorhanden, kann die Regulierung vom Organismus nicht durchgeführt werden. Vom Wasserhaushalt sind jedoch viele andere Körperflüssigkeiten abhängig. Hierzu gehören beispielsweise die Gehirnflüssigkeit, die Gallenflüssigkeit, Gelenkschmiere sowie alle Flüssigkeiten, die mit der Verdauung zusammenhängen.
Eine weitere wichtige Aufgabe wird von den Elektrolyten übernommen: Die Regelung des pH-Wertes im Blut. In einem gesunden Organismus sind die Grenzen, in denen sich der pH-Wert bewegen darf, sehr eng gesteckt. Denn je niedriger der pH-Wert ist, desto geringer ist die Möglichkeit der sauerstofftransportierenden Proteine die Sauerstoffmoleküle an sich zu binden. Bei zu niedrigem pH-Wert entsteht also ein Sauerstoffmangel im Organismus.
Elektrolyte werden auch benötigt, um das Zusammenspiel von Nerven- und Muskelzellen zu gewährleisten. Um dieses Zusammenspiel aufrecht erhalten zu können, werden zwischen den Nerven- und Muskelzellen so genannte Ionenkanäle gebildet, die von selbigen zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichtes genutzt werden.
Die Regulierung von Aufnahme und Abgabe der Elektrolyte wird von körpereigenen Hormonen gesteuert.
Was passiert bei einem Verlust von Elektrolyten?
Man kann es gar nicht verhindern, dass täglich Elektrolyte verloren gehen. Starkes Schwitzen, egal ob durch Sport oder aufgrund anderer gesundheitlicher Probleme, Durchfall oder Erbrechen und starker Harndrang führen zum Verlust von Elektrolyten. Das lässt sich nicht verhindern. Starker Alkoholgenuss und Unterernährung führen ebenfalls zum Verlust bzw. einem Mangel von Elektrolyten. Selbiges ist zu verzeichnen, wenn eine oder mehrere der endokrinen Drüsen geschädigt ist und nicht voll arbeiten kann. Bei diesen Drüsen handelt es sich um hormonbildende Drüsen.Was ist eine Elektrolytstörung?
Die Medizin spricht von einer derartigen Störung, wenn der Elektrolytspiegel des entsprechenden Patienten über einen längeren Zeitraum stark von der Norm abweicht. Dies ist ein schwerwiegendes Krankheitsbild. Bleibt diese Störung über längere Zeit bestehen, kann es zu Nervenschädigungen oder Herzproblemen führen. Daher sollte man sich beim Verdacht auf eine Elektrolytstörung schnell in Behandlung begeben.
Die Folge wäre eine Übersäuerung. Man nennt dies auch Azidose.
Erhöht sich der pH-Wert des Blutes, so spricht man von einer Alkalose.
ACHTUNG: In besonders gravierenden Fällen kann es zu schweren Organschädigungen und sogar zum Tod kommen. Daher ist es für Sportler, ältere Menschen und Kinder wichtig, dass sie viel Flüssigkeit zu sich nehmen, einen Teil davon in Form von isotonischen Getränken bzw. entsprechende Nahrung gereicht bekommen. Für den Patienten selber ist es zu Beginn nicht zu bemerken, dass eine Elektrolytstörung vorhanden ist. Doch können sich die negativen Auswirkungen wortwörtlich über Nacht einstellen. Wer also abends Sport treibt oder an einem Magen-Darm-Virus erkrankt ist, sollte vor dem Zubettgehen unbedingt den Elektrolythaushalt überprüfen. Anzeichen für dieses Krankheitsbild können Fettansammlung, Wasseransammlungen an den Füßen oder den Handgelenken sein.
Die Elektrolytwerte werden entweder über einen Blut- oder einen Urintest analysiert. In den meisten Fällen wird der Natrium- und Kaliumwert gemessen.
Wie können Elektrolyte wieder aufgefüllt werden?
Um dieser körperlichen Notwendigkeit im Alltag nachzukommen, ist es ausreichend, genügend Flüssigkeit aufzunehmen. Den notwendigen Rest der Elektrolyte nimmt man problemlos über die Nahrung auf. Wer viel Sport treibt und dadurch vermehrt schwitzt, sollte sich mit bei Bedarf mit standardisierten Elektrolytlösungen helfen. Diese werden am besten über die Apotheke bezogen. Man hat die Auswahl zwischen fertig aufgelösten Trinklösungen und Pulver, das mit einer entsprechenden Menge Wasser aufzufüllen ist. Diese Lösungen sind von Spezialisten entwickelt worden und daher bestens auf die Bedürfnisse des Organismus abgestimmt. Sogar Babies und Kleinkinder können bei Bedarf mit diesen Präparaten versorgt werden. Zu diesem Zweck sollte man vorsichtshalber mit dem Apotheker Rücksprache halten. Er kann auch die optimale Dosierung mit auf den Weg geben. Da diese Präparate für einen gewissen Zeitraum haltbar sind, ist es Sportlern oder Personen der Risikogruppe empfohlen, immer einen kleinen Vorrat zu haben, um bei Bedarf sofort darauf zugreifen zu können.
Wie versorge ich den Körper optimal mit Elektrolyten?
Da Elektrolyte oftmals als Mineralstoffe in der Nahrung vorkommen, ist es ganz einfach, den Körper optimal zu versorgen. Voraussetzung hierfür ist, dass man viele unterschiedliche Nahrungsmittel zu sich nehmen kann.
- Kalium: In den nachfolgenden Lebensmitteln ist eine große Menge Kalium enthalten. Sie sollten auf keinem Speiseplan fehlen: Mandeln, Nüsse, Sojaprodukte, Trockenfrüchte (Feigen, Rosinen, Pflaumen, Aprikosen), Süßkirschen, Fisch, Mandarinen, Vollkornprodukte. Für Erwachsene wird ein Tagesbedarf an Kalium von 1.000 Milligramm veranschlagt. Tauchen Nüsse und Trockenobst auf dem Speiseplan auf, ist eine Unterversorgung nahezu ausgeschlossen.
- Magnesium: Bei Erwachsenen wird mit einem durchschnittlichen Tagesbedarf von 300 bis 400 Milligramm Magnesium gerechnet. Dies unterscheidet sich noch durch das Alter und das Geschlecht der zu bewertenden Person. Schwangere und ältere Menschen sind individuell einzustufen. Folgende Nahrungsmittel enthalten viel Magnesium: Gemüse, Nüsse, Samen, Vollkornprodukte, Obst, Milchprodukte und echtes Kakaopulver.
Bei einem ausgewogenen Speiseplan ist auch eine Unterversorgung mit Magnesium ausgeschlossen. - Kalzium: Natürlich gehen die meisten Menschen davon aus, dass der beste Kalziumlieferant die Milch bzw. Milchprodukte sind. Doch auch andere Nahrungsmittel sind reich an Kalzium und sollten der Milch vorgezogen werden: Obst- und Gemüsesäfte, grünes Blattgemüse (Grünkohl, Mangold, Spinat, Löwenzahn), Trockenfrüchte, Mineralwasser, Nüsse (Mandeln, Paranüsse), getrocknete Aromakräuter (Basilikum, Minze, Salbei, Oregano, Majoran und Dill), Samen (Sesam, Mohn), Hülsenfrüchte, Orangen, Amranth, Quinoa. Sieht man sich die Vielfalt dieser Nahrungsmittel an, ist an verhungern oder einen Kalziummangel nicht mehr zu denken.
- Natrium: Natrium ist in vielen Lebensmitteln zu finden, die bereits verarbeitet wurden. Daher sind einige Nennungen nicht verwunderlich, sollten aber die Ausnahme darstellen: Salzgebäck (Salzstangen, Chips), Salami, Käse, Ketchup (Ausnahme aufgrund des hohen Zuckergehalts), Getreidekörner, Dosengemüse, Sauerkraut, marinierte Oliven, Hühnerfleisch, verschiedene Fischzubereitungen (etwa Salzhering), Brot, Brötchen.
Wie stelle ich eine Elektrolytlösung selber her?
Im Alltag kann es schnell einmal passieren, dass eine Elektrolytlösung her muss. Dies ist generell kein Problem, wenn man weiß, in welcher Konzentration sie anzusetzen ist.
- 1 Liter stilles Mineralwasser oder abgekochtes Leitungswasser
- 1 Teelöffel Kochsalz
- 7 – 8 Teelöffel Traubenzucker (im Notfall Kristallzucker)
Wer diese Lösung nicht mit stillem Wasser ansetzen mag, kann auch ersatzweise Kräutertee oder Früchtetee verwenden.
ACHTUNG: Die fertige Lösung hält sich maximal 24 Stunden im Kühlschrank. Sie ist nur für den sofortigen Gebrauch anzumischen. ACHTUNG: Nicht immer kann die Mischung optimal erstellt werden. Daher sollte sie bei einer akuten Behandlung von Kindern nur als Notbehelf verwendet werden, bis man beim Arzt ein entsprechendes Präparat verschrieben bekommt. Grundsätzlich fehlen in dieser Mischung Zitrat und Kalium, die ebenfalls in den Elektrolytlösungen der Apotheke enthalten sind. Das bedeutet, dass sie auch bei Erwachsenen nur für einen kurzen Zeitraum zum Auffrischen der Elektrolyte zu verwenden sind. Sollte dieser Zustand länger anhalten, ist grundsätzlich der Arzt oder Heilpraktiker aufzusuchen, um der Ursache auf den Grund zu gehen.
Würdest du empfehlen Elektrolyte lieber durch die Nahrung oder auch per Nahrungsergänzungsmittel aufzunehmen? Danke!