Vitamine – lebenswichtige Bausteine des Körpers

Laut gängiger Definition sind Vitamine organische Verbindungen, die der Organismus für unterschiedliche, aber lebenswichtige Funktionen benötigt. Der körpereigene Stoffwechsel ist nicht in der Lage, diese vollständig zu produzieren. Daher müssen sie durch die Nahrung aufgenommen werden. Sie gehören der Gruppe der so genannten essentiellen Stoffe an, die der Organismus aufnehmen muss, um zu funktionieren. So ist es doch möglich, dass einige Vitamine lediglich als Provitamine, also als Vorstufe aufgenommen werden, um vom Stoffwechsel in das eigentliche Vitamin umgewandelt zu werden.

Vitamine werden in zwei Untergruppen eingeteilt: Fettlösliche (lipophile) und wasserlösliche (hydrophile).

In der heutigen Zeit wird bereits den Kleinsten im Kindergarten die Wichtigkeit von Vitaminen dargestellt. Auch wird ihnen erklärt, dass sie viele gesunde Dinge zu sich nehmen müssen, um den Tagesbedarf zu decken. Leider verliert sich dieses Wissen bei den meisten im Laufe der Jahre. Doch ist es wirklich wichtig, den täglichen Vitaminbedarf so gut wie möglich zu decken, damit man seinen Organismus so gesund wie es nur geht halten kann. Dieser kann nicht generell bestimmt werden, denn er ist von unterschiedlichen Faktoren wie Alter, Größe, Gewicht, abhängig. Schwangere sind noch wieder anders zu bewerten, da sie einen erhöhten Vitaminbedarf haben.

Welche Aufgaben haben die Vitamine?

Sie sind mit vielen Aufgaben betreut. So ist ein großer Aufgabenbereich der Stoffwechsel. Ohne sie ist ein reibungsloser Ablauf aller Stoffwechselvorgänge nicht denkbar. Auch das Nervensystem ist auf ihre Unterstützung angewiesen. Durch die Optimierung des Stoffwechsels wird das Immunsystem gestärkt. Verschiedene Vitamine wirken auch direkt auf das Immunsystem. Diesbezüglich arbeiten sie Hand in Hand mit den Mineralstoffen. Auch die Energiegewinnung des Organismus ist über das Stoffwechselsystem von den Vitaminen abhängig. Diese Verbindung ist allerdings indirekt, da die Energieerzeugung durch die Verstoffwechselung der Nahrung geschieht.

Welche Vitamine gibt es?

Es ist zwischen natürlichen und synthetischen Vitaminen zu unterscheiden. Die natürlichen kommen, wie es der Name bereits sagt, in natürlich gewachsenen bzw. produzierten Nahrungsmitteln vor. Synthetische Vitamine hingegen werden künstlich hergestellt, um gezielt bei einem Mangel eingesetzt werden zu können. Wichtig ist, dass die Vitamine, egal wie sie hergestellt wurden, bioverfügbar sind. Das bedeutet, dass der Organismus in der Lage sein muss, sie auch effektiv zu verwerten. Synthetische Vitamine können in unterschiedlicher Form verabreicht werden: Pulver, (Lutsch-)Tabletten, Pillen, Getränke, aber auch Zäpfchen oder Nasenspray. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Löslichkeit der Vitamine. Die einen sind wasser-, die anderen fettlöslich. Möchte man seine Ernährung zugunsten einer optimierten Vitaminversorgung umstellen, ist dies ebenfalls zu beachten, da sie nur auf diese Weise optimal aufgenommen werden können.

 Die wichtigsten Vitamine, die wir täglich zu uns nehmen sollten, sind die nachfolgend aufgeführten: 
  • Vitamin A (Retinol): Entwicklung, Wachstum, Haut, Verdauung, Schleimhäute, Augen
  • Vitamin B1 (Thiamin): Herz, Nervensystem, Muskulatur
  • Vitamin B2 (Riboflavin): Entgiftung, Sauerstoffversorgung, Energieerzeugung
  • Vitamin B3 (Niacin): Konzentration, Ausdauer, Nerven, Muskeln, Regeneration der Haut
  • Vitamin B5 (Pantothensäure): Immunsystem, Haut, Stimmung, Lebensenergie
  • Vitamin B6 (Piridoxin): Geistige Leistungsfähigkeit, Abwehrsystem, Nervensystem, Eiweißumbau sowie Ab- und Umbau von Aminosäuren
  • Vitamin B7 (Biotin): Blutzuckerspiegel, Haut, Haare, Nägel
  • Vitamin B9 (Folsäure): Zellentwicklung sowie –wachstum, Regeneration, Schwangerschaft
  • Vitamin B12 (Cobalamin): Nervensystem, Blutbildung, Kreislauf, Herz
  • Vitamin C (Ascorbinsäure): Leistungsfähigkeit sowie Immunsystem im Belastungszustand, Oxidationsschutz
  • Vitamin D (Cholecalciferol): Prostata, Darm, Knochen, Zähne, Zellwachstum sowie Zellentwicklung, Kalziumaufnahme und Knochenbildung
  • Vitamin E (Tocopherol): Gehirn, Haut, Haare, Herzkreislauf, Blutkreislauf, Blutgerinnung
  • Vitamin K (Phyllochinon): Festigkeit der Knochen, Bindegewebe, Blutgerinnung

Natürlich gibt es neben diesen noch weitere Vitamine, die wichtig für den Organismus sind. Doch sind diese mit Abstand die wichtigsten. Dies liegt unter anderem daran, dass die Mengen, die von ihnen aufgenommen werden sollten, am größten sind. Die anderen sind zum Teil nur in Spuren notwendig, ohne dass eine wichtige Körperfunktion beeinträchtigt würde. So können auch die folgenden Vitamine bei einer konkreten Analyse angeführt werden:

  • Niacin
  • L-Carnitin
  • Omega 3
  • Cholin
  • Vitamin B4
  • Vitamin B5
  • Vitamin B8
  • Vitamin B10 bis Vitamin B16
  • Vitamin F
  • Vitamin I/J
  • Vitamin P
  • Vitamin PP
  • Vitamin Q
  • Vitamin R
  • Vitamin S
  • Vitamin T
  • Sowie Coenzyme Q10
  • Und Flavonoide

Welche Vitamine sind wasserlöslich?

Zu den wasserlöslichen Vitaminen gehören alle nachfolgend aufgeführten sowie auch die Nahrungsmittel, in denen sie enthalten sind:

  • Vitamin B1: Fleisch, Leber, Getreide, Hülsenfrüchte, Kartoffeln
  • Vitamin B2: Fleisch, Leber, Milch, Fisch, Obst und Gemüse
  • Folsäure: frisches Grüngemüse, Sojabohnen, Leber, Getreide
  • Niacin: Kartoffeln, Milche, Hefeprodukte, Fisch, Fleisch
  • Panthothensäure: fast alle Nahrungsmittel
  • Vitamin B6: Getreide, Obst, Gemüse, Kartoffeln, Milchprodukte, Fleisch
  • Vitamin B12: Eier, Milch, Fisch, Fleisch, Leber
  • Vitamin C: frisches Obst und Gemüse, vitaminisierte Getränke
  • Vitamin B7: Nüsse, Hülsenfrüchte, Spinat, Obst, Gemüse, Sojabohnen, Eigelb, Leber
Wasserlösliche Vitamine werden an alle Stellen im Organismus transportiert, die von Wasser durchzogen sind. Hierzu gehören unter anderem auch die Zellzwischenräume und das Blut. Werden zu große Vitaminmengen aufgenommen, scheidet der Organismus den nicht benötigten Anteil über Urin und Schweiß wieder aus. Ausschließlich Vitamin B12 kann im Körper gespeichert werden

Welche Vitamine sind fettlöslich?

Nachfolgend sind die fettlöslichen Vitamine aufgeführt. Ebenso die Nahrungsmittel, in denen sie zu finden sind:

  • Vitamin A: Früchte, Gemüse, Eigelb, Fisch, Leber, Milch
  • Vitamin D (Calciferol): Eigelb, Milch, Lebertran
  • Vitamin E: Pflanzenöl, Getreide
  • Vitamin K: grüne, blattförmige Pflanzen, grünes Gemüse, Lebertran

Werden die Nahrungsmittel, die fettlösliche Vitamine enthalten, aufgenommen, sollte aufgrund der Fettlöslichkeit immer diese Komponente beim Zubereiten berücksichtigt werden. Das bedeutet ganz einfach, dass ein Schuss Öl oder andere tierische oder pflanzliche Fette entweder hinzugefügt werden oder als weiterer Bestandteil der Mahlzeit verspeist werden.

Warum sind Vitamine so wichtig für den Organismus?

Aufgrund ihrer Fähigkeit, den Stoffwechsel und andere Funktionen des Körpers zu unterstützen, sind die Vitamine essentiell nötig für den Organismus. Deshalb ist es wichtig, sie regelmäßig in kleinen Mengen zu sich zu nehmen. Am besten erfolgt dies in mehreren kleinen Mahlzeiten, die über den Tag verteilt werden. So hat der Organismus ausreichend Zeit, sie zu verarbeiten und ihrer Funktion zuzuführen. Gleichzeitig ist er permanent mit ihnen versorgt. Damit dies jedoch gut funktioniert, muss man sich über Vitamine informieren, da Vitamin nicht gleich Vitamin ist.

Vitamin A kann beispielsweise ausschließlich aus tierischen Produkten direkt aufgenommen werden. In pflanzlichen Produkten ist lediglich die Vorstufe, das ß-Carotin (Beta-Carotin) sowie andere Carotine zu finden. Diese müssen vom Organismus entsprechend umgebaut werden. Bei der Zusammenstellung von Mahlzeiten ist dies entsprechend zu berücksichtigen. Zudem ist der Gehalt des Vitamin A bzw. des ß-Carotins in den Nahrungsmitteln unterschiedlich hoch.
Was hier anhand des Vitamin A dargestellt wurde, gilt selbstverständlich auch für alle anderen Vitamine. Daher ist das Wissen über die Vitamine bzw. ihre Vorstufen so wichtig, wenn man seine Nahrungsmittel optimiert zusammenstellen möchte.

Was passiert bei einem Vitaminmangel?

Ein Vitaminmangel kann verschiedene Ursachen haben.  Gerade Frauen haben in der Schwangerschaft einen erhöhten Vitaminbedarf.  Wird diesem nicht Genüge getan, stellt sich schnell ein Mangel ein, der mit unterschiedlichen Symptomen einhergehen kann. In den meisten Fällen jedoch kommt der Vitaminmangel durch eine Fehlernährung zustande. Auch medizinische Eingriffe oder länger anhaltende Krankheitsbilder führen zu einer Unterversorgung an Vitaminen.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Menschen in Deutschland sehr gut mit Vitaminen versorgt sind.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Menschen in Deutschland sehr gut mit Vitaminen versorgt sind. Einzige Ausnahme bildet hierbei die Folsäure. Trotzdem sprechen die Fachleute von gewissen Risikogruppen, deren Vitaminversorgung man im Auge behalten sollte:

  • Junge Menschen, die sich noch im Wachstum befinden
  • Senioren, deren Ernährung oft einseitig oder mangelhaft sein kann
  • Schwangere und stillende Frauen aufgrund der zusätzlichen Belastung des Organismus
  • Personen mit chronischen Magen-/Darm-Erkrankungen
  • Alkoholiker
  • Raucher
  • Personen, die regelmäßig Alkohol, Drogen oder andere Suchtmittel zu sich nehmen
  • Stress in Kombination mit Fehlernährung oder Suchtmittelmissbrauch

Die Symptome, die infolge einer Vitaminunterversorgung auftreten, können vielfältig sein. Einerseits hängt dies von dem bzw. den Vitamin(en) ab, die nicht ausreichend dem Organismus zugeführt werden. Andererseits müssen auch die Vorerkrankungen bzw. chronischen Erkrankungen des Patienten berücksichtigt werden.

Was tun bei einem Vitaminmangel?

Um ganz genau abzuklären, um welche Vitamine es sich handelt, sollte auf jeden Fall ein Arzt zu Rate gezogen werden. Anhand eines Blutbildes und anderer labortechnischer Proben kann dieser ganz genau bestimmen, welche Vitamine dringend zugeführt werden müssen. Die folgende Therapie setzt genau bei dieser Diagnose individuell an.

Hält man die Diagnose und die Liste der notwendigen Vitamine in Händen, sollte man sich auch an die Dosierungsangaben des Arztes halten. Denn viel hilft in diesem Fall nicht unbedingt viel! Was nämlich nicht jedem bekannt ist, ist, dass auch eine Überversorgung mit Vitaminen zu Krankheitserscheinungen führen kann. Dies gilt insbesondere für die fettlöslichen Vitamine, die auch eingelagert werden können. Hierbei handelt es sich um die Vitamine A und D.

Am besten eignet sich tatsächlich eine langfristige Ernährungsumstellung. Im akuten Fall können selbstverständlich bestimmte Vitamine in Form von wirksamen und bioverfügbaren Präparaten zugeführt werden. Kurmäßig, wenn man so möchte. Ist die Kur beendet, muss die tägliche Ernährung für eine ausreichende Deckung des persönlichen Vitaminbedarfs sorgen.

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1 Kommentar
  1. Marco sagt

    Hallo,
    der Beitrag ist wirklich gut geworden, jedoch bringt bei Vitamin D eine Ernährungsumstellung nicht wirklich viel, außer man integriert in der Woche 3-4 Mal Lebertran und viel fetten Fisch. Dann kann man nennenswerte Beiträge gegen einen Vitamin D Mangel leisten. Ich habe 16 Jahre an einer Fischtheke gearbeitet und täglich viel fetten Fisch gegessen, auch habe ich die Sonne nicht unbedingt gescheut und nach einem Bluttest trotzdem einen gerade noch so akzeptablen Vitamin D Wert ausgewiesen bekommen. In dem Fall nehme ich Nahrungsergänzungsmittel, mein Arzt hat mir 4000 IE pro Tag als Erhaltungsdosis ausgerechnet. Zum Auffüllen habe ich 10-20 k am Tag genommen. Das hat ne ganze Weile gedauert. Lebertran passt als gute Vitamin D Versorgung auf natürlichem Wege. Der Rest bringt wenig, sehr wenig….

    Liebe Grüße
    Marco

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